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Forschung im Complex Memory Lab

Wie werden Erfahrungen im Gehirn repräsentiert und in Gedächtnisspuren überführt? Wie bildet sich aus diesen Erfahrungen unsere Persönlichkeit? Und wie beeinträchtigen Traumata, innerpsychische Konflikte und die Alzheimer-Erkrankung das Gedächtnis?

In unserer Arbeitsgruppe untersuchen wir die neuronalen Grundlagen von Gedächtnisfunktionen und Gedächtnisstörungen mit den Methoden der kognitiven Neurowissenschaft: EEG, fMRT mit 3T und 7T, simultane EEG/fMRT-Messungen, intrakranielle EEG-Ableitungen, Einzelzellableitungen. Unser besonderes Interesse gilt der Verarbeitung spezifischer Erfahrungen durch das Gehirn und der Frage, wie die daraus resultierenden reizspezifischen Repräsentationen mit Algorithmen der künstlichen Intelligenz und des Deep Learning entschlüsselt werden können. Dabei untersuchen wir ein breites Spektrum von Gedächtnisprozessen (Arbeitsgedächtnis, Langzeitgedächtnis, Gedächtniskonsolidierung während Ruhe und im Schlaf, autobiographisches Gedächtnis, soziales Gedächtnis, Verdrängung). Darüber hinaus erforschen wir die Verbindung zwischen Gedächtnis und räumlicher Navigation und wie diese durch Lernen geformt werden. Unsere Vision ist es, die Hirnmechanismen zu erforschen, die die Umwandlung von Wahrnehmungsrepräsentationen in Gedächtnisspuren und deren Transformation während komplexer Gedächtnisfunktionen unterstützen.


Lupe
Unsere Forschungsinteressen lassen sich in drei Hauptbereiche zusammenfassen: 1. Deep Engrams 2. Navigation, grid cells und Alzheimer 3. Autobiografisches Gedächtnis und Verzerrungen.

Unsere Vision

  • Die Komplexität des menschlichen Gedächtnisses sollte ernst genommen werden. Dies erfordert eine interdisziplinäre Integration von Psychologie, Philosophie und Psychoanalyse sowie Paradigmen, die die ökologische Validität maximieren.
  • Die Komplexität der neuronalen Mechanismen des Gedächtnisses muss ernst genommen werden. Wir untersuchen Gedächtnisspuren von einzelnen Zellen über oszillierende assemblies (iEEG) und Schichten (7T fMRI) bis hin zu großen Netzwerken.
  • Das Gedächtnis basiert auf kognitiven Repräsentationen im Gehirn. Diese lassen sich am besten durch die Integration von KI – mit Schwerpunkt auf tiefen neuronalen Netzen – und Neurowissenschaften untersuchen.
  • Kognitive und klinische Neurowissenschaften sollten integriert werden. Die Psychiatrie und klinische Psychologie stellen relevante Herausforderungen und verweisen auf die Komplexität des menschlichen Geistes; die kognitive Neurowissenschaft liefert mechanistische Methoden.
  • Forscher benötigen ein positives und konstruktives Arbeitsumfeld, denn nur ein Klima des Vertrauens, der Offenheit und der gegenseitigen Unterstützung fördert Kreativität, Zusammenarbeit und wissenschaftliche Exzellenz.
  • Wir profitieren von internationalen Kooperationen. Sie vermitteln ein breiteres, weniger voreingenommenes Bild von Forschung und sind persönlich bereichernd.
     

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